Lennox 01 - Lennox by Russell Craig

Lennox 01 - Lennox by Russell Craig

Autor:Russell, Craig [Russell, Craig]
Die sprache: eng
Format: epub
Tags: General Fiction
veröffentlicht: 2011-12-31T17:00:00+00:00


Kaum dass ich wieder in Glasgow war, rief ich Sneddon an. Genauer gesagt, benutzte ich den Münzfernsprecher am Bahnhof und berichtete ihm alles – diesmal auch, dass Bobby, dem Laufburschen der McGaherns, der Schädel auf sehr ähnliche Weise eingeschlagen worden war wie dem McGahern-Bruder, dessen Kopf man in der Autowerkstatt in Rutherglen zu Brei verarbeitet hatte. Ich berichtete Sneddon von meinem gemütlichen Plausch mit Mr. Morrison und erklärte ihm, wir wären uns ziemlich sicher, dass es Bobby gewesen sei, der ihn in Tam McGaherns Namen zu engagieren versucht hatte. Und ich erzählte von meinem Verdacht, dass Frankie als Erster umgebracht worden war.

»Also haben Sie Tam zusammengeschlagen?«, fragte Sneddon. »Ich hätte nicht gedacht, dass er sich so leicht herumschubsen lässt.«

»Ich auch nicht. Das war eine abgekartete Sache. Aus irgendeinem Grund hat Superintendent McNab den armen Frankie überwacht. Ich glaube, ›Frankie‹ war in Wirklichkeit Tam, und er hat sich absichtlich von mir verprügeln lassen, um McNab weiszumachen, dass er Frankie wäre. Anfangs habe ich gedacht, er wollte mich damit zum Verdächtigen für den ersten Mord machen.«

»Aber das denken Sie jetzt nicht mehr?«

»Nein. Was in dieser Nacht geschah, hat mich eher verdächtig gemacht, den zweiten Mord begangen zu haben – was natürlich keinen Sinn ergibt. Tam würde mich nicht für den Mord an sich selbst belasten wollen. Das Spiel war zwar abgekartet, aber ich glaube, es ging nicht darum, mich zu belasten, sondern McNab zu zeigen, wie ich ›Frankie‹ eine Abreibung verpasste. Vielleicht hatte McNab den Verdacht, dass bei dem ersten Mord Frankie getötet worden war. Bei einer Prügelei mit Tam McGahern hätte ich einen schweren Stand gehabt, ganz wie Sie sagen. Ich glaube, Tam hat sich absichtlich von mir zusammenschlagen lassen, um McNab zu überzeugen, dass er Frankie war.«

Am anderen Ende der Leitung war es still. Ich nahm an, dass Sneddon die Angelegenheit durchdachte.

»Das passt alles nicht zusammen«, sagte er schließlich. »Wieso sollte Tam McGahern solche Umstände auf sich nehmen, um jemanden zu überzeugen, dass er Frankie ist und nicht Tam?«

»Weil Tam das eigentliche Ziel gewesen war. Durch die Spielchen, die er und Frankie mit der armen Wilma Marshall trieben, hatte Frankie ihr am Mordabend vorgetäuscht, er wäre Tam, und bekam den Bleieinlauf verpasst. Tam wusste, dass Profis es auf ihn abgesehen hatten. Er hat versucht, ihnen weiszumachen, sie hätten ihre Zielperson erwischt, damit sie ihn in Ruhe ließen. Offensichtlich wusste er genug über mich, um sich auszurechnen, dass ich ihm sagen würde, er soll sich seinen Fall in den Hintern stecken, sodass er einen Vorwand hätte, mich zu überfallen und sich vor den Augen der Polizei von mir verprügeln zu lassen.«

»Aber wer ist hinter ihm her? Ich bezahle Sie dafür, dass Sie das herausfinden.«

»Mit Verlaub, aber Sie zahlen mir nicht genug. Diese Burschen sind eiskalte Profis, wie ich bereits sagte. Sie haben mein Büro durchsucht, und selbst mir ist es kaum aufgefallen. Und wie sie den ersten McGahern beseitigt haben, das war hochkarätige Arbeit. Seltsam, dass der zweite Mord so stümperhaft war. Und die Burschen, die mich auf der Argyle Street überfallen haben, hatten zwar auch viel Strom im Arm, aber kein Licht in der Birne.



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